Das historische Fotoatelier stellt einen weltweit einzigartigen Bestand an Portraitaufnahmen der Wiener Gesellschaft von 1911 bis 1979 dar. Nahezu alle vergleichbaren Glasplattenarchive wurden im 2. Weltkrieg oder in den 1960er und 1970er Jahren vernichtet.
Ziel des Projekts ist es, eine biographische, genealogische Aufarbeitung des Kundenkreises des
Fotoateliers Setzer-Tschiedel durchzuführen. Neben jenen noch heute geläufigen Namen, wie Stefan Zweig, Arthur Schnitzler, Max Reinhardt, Giacomo Puccini, Richard Strauss, Maria Jeritza, um nur einige zu nennen, wurden noch ca. 4.100 weitere Personen portraitiert.
Während die Bilder der bekannten Persönlichkeiten immer schon breites Interesse der Öffentlichkeit auf sich zogen, zählten die heute zu Unrecht "Unbekannten" in den 1920er und 1930er Jahren ebenfalls zu den wohlhabenden Bürgern Wiens - Personen die maßgeblich zur Identität der Stadt beigetragen haben.
Unter diesen Personen finden sich naturgemäß auch viele, die nach dem März 1938 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung oder anderer Gründe entweder emigrieren mussten oder dem NS-Regime zum Opfer fielen. Mit der Vernichtung eines ganzen Segmentes der Wiener Gesellschaft gerieten auch Namen und Bilder in Vergessenheit...